Therapie und Prävention

sprache

Kinder

Sprachstörungen bei Kindern gründen auf Störungen des Spracherwerbsprozesses. Hier können alle Bereiche des Sprachsystems betroffen sein: Lautsystem/Aussprache (Phonetik/Phonologie), Wortschatz (Semantik/Lexikon), Grammatik/Satzbau (Morphologie/Syntax) und allgemein die Kommunikationsfähigkeit (Pragmatik). Störungen zeigen sich sowohl beim Verstehen und Sprechen als auch in kommunikativen Situationen und/oder der Entwicklung von schriftsprachlichen Fertigkeiten. Um weitere Entwicklungsstörungen zu vermeiden, sollte eine Therapie so früh wie möglich beginnen.

Erwachsene

Sprachstörungen bei Erwachsenen werden häufig verursacht durch Schlaganfälle, Degenerative Erkrankungen (z. B. Alzheimer), Schädel - Hirn - Traumata, Hirntumore oder Hirnoperationen.

Hier liegt das vorrangige Ziel darin, dem Aphasiker die sprachliche Kommunikation im Alltag wieder zu ermöglichen. Oftmals ist eine komplette Heilung nicht möglich ist, daher muss der Patient lernen, mit seinen reduzierten sprachlichen und/oder gestischen Ausdrucksmöglichkeiten Gespräche zu bewältigen. Hohe Bedeutung hat hier die Verbesserung der kommunikativen Kompetenz des Patienten, die sich positiv auf die allgemeine Lebensqualität auswirkt.

sprechen

Kinder

Gründe für Sprechstörungen bei Kindern sind oftmals Entwicklungsverzögerungen, -störungen oder Behinderungen. Dies zeigt sich dann durch falsch gebildete Laute und Lautersetzungen und/oder durch Störungen im Sprechablauf, beispielsweise dem Stottern. Ziel der Behandlung ist die Förderung der sprachlichen Entwicklung. Eine Therapie soll diese Entwicklung des Kindes unterstützen und die Entwicklungsbedingungen des Kindes verbessern, Verschlechterungen vermeiden und eventuell auch die fehlenden sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten durch Hilfsmittel kompensieren. 

Erwachsene

Im Erwachsenenalter können sowohl die Sprechmotorik als auch der Redefluss gestört sein. Auch hier können die Ursachen sehr unterschiedlich sein. Darunter fallen beispielsweise Durchblutungsstörungen, Hirntumore, Hirnoperationen, Morbus Parkinson oder Multiple Sklerose, allerdings sind auch traumatische oder neurologische Ursachen möglich.

Auch hier ist das Ziel der Behandlung, dem Patienten sprachliche Kommunikation im Alltag wieder zu ermöglichen bzw.  zu verbessern. Da eine Heilung bei neurologischen Sprechstörungen oft nicht möglich ist, müssen die Patienten lernen, mit ihren reduzierten sprechmotorischen und/oder gestischen Ausdrucksmöglichkeiten sowie mit der Schriftsprache und/oder technischen Hilfsmitteln Gespräche zu bewältigen. 

schlucken

Kinder und Erwachsene

Unter Schluckstörungen versteht man Störungen der Mundmuskulatur und der am Schluckvorgang beteiligten Strukturen. Dabei unterscheidet man Störungen der Nahrungsaufnahme (Dysphagie) von Störungen der orofacialen Muskulatur, die oft mit Zahn- u. Kieferfehlstellungen einhergehen. So führt beispielsweise das Schlucken von Flüssigkeiten zu Problemen, da Flüssigkeiten schnell fließen, das Auslösen des Schluckens bei Patienten mit Schluckstörungen aber verzögert ist. Weiterhin erfordert das Zusichnehmen von fester Nahrung hohe Anforderungen an orale Fähigkeiten.

Ausgelöst werden diese Störungen durch ein angeborenes, fehlerhaftes Schluckmuster, dauerhafte Mundatmung oder angeborene und erworbene Hirnschädigungen. Bei Erwachsenen hingehen durch Schlaganfälle, Multiple Sklerose, Parkinson, Tumore, Intubationsschäden oder Erkrankungen / Verletzungen des Rückenmarks.